Ich habe heute eine interessante Nachricht zum Thema Textilschmuck gefunden. Da ich mich sehr für die Geschichte der Menschheit interessiere, ist das Thema Kultur bzw. kulturelle Güter ein wichtiger Punkt. Fakten sind natürlich rar gesät und jedes Fundstück eine wichtiger Baustein für die Rekonstruktion der jeweiligen Kulturen. Es liegt in der Natur von Textilien, daß sie leicht vergänglich sind. Aus wissenschaftlicher Sicht ist jedes erhaltene Gewebestück damit sogar kostbarer als aufwendigster Golschmuck.
Ich selbst weiß nur von wenigen, wie zum Beispiel einem Doppel-Kindergrab (nördlicher Ural) das ca. 25.000 Jahre alt ist. Ihre Kleidung war mit ca. 35.000 Knochenperlen bestickt. Die Kleidung selbst ist nicht erhalten, aber die Anordnung der Perlen läßt keinen anderen Schluß zu. Einige Moorleichen aus dem heutigen Deutschland und Dänemark tragen noch gut erhaltene Kleidung. Textilschmuck war leider bisher nicht dabei. In einigen skytischen Gräbern, die zumeist im Altaigebirge gefunden wurden, enthielten sich Textilien. Sie sind auf Grund des Permafrostbodens recht gut erhalten. Am westlichen Rand der Gobiwüste fand man mehr als 2000 Jahre alte Mumien, die in sehr aufwendige Textilien gekleidet waren. Sie gehörten mit sehr großer Warscheinlichkeit zu den keltischen Völkern, wie Körperbau, Stoffmuster und Farben bezeugen. Unter anderem trugen diese Menschen karierte Stoffe, wie man sie von den shottischen Kilts kennt. In den Grabanlagen des alten Agypten fand man feinstes Leinen (120 Fäden pro Zentimeter!).
Und nun habe ich eine Nachricht entdeckt, daß bei Karsdorf (Burgenlandkreis) ein 4700 Jahre altes Doppelgrab gefunden wurde. Eine Frau mit Kind wurden dort bestattet. Alles weist darauf hin, daß die Frau aufwendigen Textilschmuck trug. Es ist schon ein etwas seltsamer Gedanke, daß ich mit meinen Arbeiten einer der ältesten Traditionen menschlicher Kulturen folge. Dabei lege ich Wert darauf, das meine Arbeiten innovativ sind und nicht an den Staub vergangener Zeiten erinnern :). Auf jeden Fall ist es eine uraltes Handwerk.
Montag, 21. Juni 2010
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