Montag, 20. September 2010

Schlaf wohl

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Schlaf wohl


Spinne auf langen Beinen
ins Gras geflüchtet
zu meinen Füßen das nasse Netz

Falter noch starr in Morgenkühle
seidiges Haar zwischen suchenden Fühlern
streichen über eine schlafende Blüte

blau - wie der zu Fetzen gerissene Himmel
zwischen den schütteren Kronen der Birken
werden schon gelb
im ausgewaschenen Herbstlicht

schwarzgelb gestreifter Pelz
eine Hummel streift den Arm
und nascht hungrig in einem Kelch
schlaf wohl Königin

in deinem einsamen Nest
am Grunde der Wiese
ich breche dir einen Stiel
mit dornigen Kapseln als Zepter

meine Füße werfen Tropfen
lichtsplitternd zwischen saftgrüne Büschel
- gefriert heute die erste Nacht
um sie in Mondlichtsteine zu verwandeln?

dann steht die Zeit

in den Bäumen
tief in der Erde
zwischen den Wurzeln
in schlafenden Tieren
in uns?

- beinah still



JP 9.2008

3 Kommentare:

  1. So wunderschön Johanna. Liebe Grüße, Claudia

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  2. Ich hab's! Du bist eine Elfe!
    Ganz eindeutig, klarer Fall:
    Sowas kann nur jemand schreiben,
    der die Welt aus Elfenperspektive
    erlebt.

    Danke für dieses schöne Elfengedicht!

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  3. Danke Euch Beiden : ) Es ist ein schönes Gefühl etwas geschrieben zu haben, daß anderen so gefällt...

    eine Elfe bin ich lieder nicht ; ) Aber ich mag die Natur und ihre poetischen Bilder

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